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Re: Unsere Mütter - Unsere Väter
mir hat der 3Teiler die vielen, vielen Gespräche mit meinen Eltern wieder ins Gedächtnis gerufen und schon deshalb sehr bewegt. Mein Vater in seinen Ängsten, die er bis zu seinem Tod mit fast 90 nicht verlor und die ihn in Träumen immer wieder einholten .. er war Jahrgang 1917, war als Funker bei der Luftwaffe und 4 Jahre am Polarkreis im Raum Kirkenes ... wie oft schrie er vor Angst nachts auf und weinte erschütternd ... Bilder, die mich seit der Kindheit begleiten ... viele Szenen des Film haben mich an seine und an die Erzählungen anderer Männer seiner Generation ... Onkel Emil, der erst Anfan der 50er aus russ. Gefangenschaft kam ... Flucht über das Haff und verlorene Kinder ... eine Tante Martha, die das nie verwunden hat und doch über sich hinaus wuchs .. die Grosseltern in Berlin, ausgebomt und der kleine, verbrannte Teller, der alles war, was übrig blieb von der Familie und vom Haus des Grossonkels ... der Glücksfall, dass der andere, jüdische Grossvater von einem hohen Nazioffizier,mit dem er im 1. Weltkrieg war, rechtzeitig einen Tipp bekam und so das Land verlassen konnte und erettet war ... das Thema Schuld und Krieg hat sie alle nie losgelassen und war oft Thema an unserem Abendbrottisch ...
Mir fiel zum Film noch auf, dass er ...tja .. ideologiefrei war ... und dass er eben von den Enkeln der Männern gemacht wurde, die damals als Soldaten in den Krieg zogen ... sehr unverstellt, sehr bewegend und einmal mehr bin ich dankbar, bisher nie einen Krieg so unmittelbar erlebt haben zu müssen. In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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