Premiere gegen Planet: Keine Chance auf Einigung

Die Fronten zwischen dem Pay-TV-Anbieter und seinem Partnerkanal sind verhärtet. Falls es bei der Kündigung bleibt, ist Planet für Premiere-Kunden ab 1.7. nicht mehr empfangbar.

Der Pay-TV-Anbieter Premiere hat den Vermarktungsvertrag mit seinem Partnerkanal Planet zum 30. Juni 2004 gekündigt. Das berichtet das Nachrichtenmagazin "Focus" in seiner aktuellen Ausgabe. Planet habe sich "nicht an vereinbarte Qualitätskriterien gehalten", so Premiere-Chef Georg Kofler. Außerdem werde das Programm neuerdings auch noch gratis von Kabel Deutschland angeboten.

Beim Planet-Eigentümer MultiThématiques sieht man das offenbar ganz anders und will gegen die Kündigung vorgehen. Die Zuschauerzahlen seien stetig gestiegen, was für eine hohe Qualität des Programms spreche, heißt es. "Aus unserer Sicht ist die Kündigung unwirksam", sagt MultiThématiques-Geschäftsführer James Wells. Planet will zunächst eine Einstweilige Verfügung gegen Premiere beantragen und möglicherweise auch Beschwerde bei der bayerischen Landesmedienanstalt einlegen.

Bislang gehört Planet auf der Premiere-Plattform mit 14 anderen Kanälen zum Programmpaket "Plus". Premiere-Abonnenten können entweder das ganze Paket für monatlich 10 Euro abonnieren oder sich für einzelne Programme entscheiden; Planet kostet in diesem Fall zwei Euro pro Monat.

Unabhängig davon wurde Planet kürzlich von Kabel Deutschland, dem größten Netzbetreiber des Landes, in dessen neues Bouquet "Kabel Digital Basic Plus" aufgenommen: Wer "Kabel Digital Basic" abonniert, was faktisch dem Angebot von "Premiere Start" entspricht", bekommt Planet und sechs weitere Kanäle zwölf Monate lang kostenlos.

Update:

Wie Premiere-Sprecher Stefan Vollmer auf Anfrage von TVmatrix mitteilte, soll Planet unter anderem den vertraglich vereinbarten Anteil von Erstausstrahlungen unterschritten haben. Dies habe bereits zu Beschwerden von Abonnenten geführt. Vollmer sieht kaum noch Chancen auf eine Einigung mit Planet und geht davon aus, dass der Kanal ab 1. Juli nicht mehr für Premiere-Abonnenten zur Verfügung stehen wird.

Maria Brombacher, Pressesprecherin des Planet-Betreibers multiThématiques, wollte zum aktuellen Sachstand keine weiteren Details nennen. Sie bestätigte lediglich, dass man den angekündigten Antrag auf Einstweilige Verfügung inzwischen beim Langericht München I eingereicht habe.

Quelle: [www.tvmatrix.de]