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Galtürer haben darum gebeten, auf solch eine Produktion zu verzichten
Quelle: [www.tirol.com] "Die Lawine": Katastrophe von Galtür soll verfilmt werden Sechs Jahre nach dem Lawinenunglück in Galtür ist ein Katastrophenfilm in Planung. Obwohl die Galtürer darum gebeten haben, auf solch eine Produktion zu verzichten. Unter dem Arbeitstitel "Die Lawine" solle die Katastrophe von Galtür, bei der vor sechs Jahren 31 Menschen ihr Leben verloren, verfilmt werden, meldete gestern die Nachrichtenagentur APA. Auf Anfrage der NEUEN wollte die Münchner Produktionsfirma Bavaria Film allerdings nichts von einem "Galtür-Film" wissen. "Es wird sich um irgendein beliebiges Lawinenunglück in der europäischen Alpenregion handeln", beeilte sich Presse-Chef Hansgert Eschweiler klarzustellen. Im Paznauntal selbst hat man die Film-Pläne allerdings ganz anders verstanden: Denn erst vor ein paar Monaten sei eine Anfrage der Bavaria-Film beim Galtürer Bürgermeister Anton Mattle gelandet. "Es wurde angefragt, ob und wie weit eine Zusammenarbeit vorstellbar ist", sagt Mattle. Die Antwort aus der Schicksals-geprüften Ortschaft sei einhellig gewesen: "Wir wollen die tragischen Ereignisse nicht über das Fernsehen verarbeiten. Deshalb hält sich unsere Unterstützung sehr in Grenzen." Um ihrer Ablehnung noch mehr Ausdruck zu verleihen, hätten die Galtürer außerdem gebeten, auf eine solche Produktion zu verzichten. "Ich habe schon geglaubt, wir hätten es geschafft, dass nix passiert", zeigte sich Mattle gestern überrascht von der Meldung über den Beginn der Dreharbeiten im Jahr 2006. Wo diese nach der Galtürer Absage stattfinden, konnte die Bavaria gestern noch nicht mit Sicherheit mitteilen. Nur eines sei sicher: Realisiert wird das bereits in Auftrag gegebene Drehbuch auf jeden Fall in Österreich. Mit Pietäts-Fragen belastet man sich bei der Bavaria, die das Projekt in Zusammenarbeit mit dem französischen Sender TF1 realisieren will, übrigens auch in anderen Fällen kaum. Immerhin wurde schon das Unglück im Mont Blanc Tunnel vom März 1999 Bildschirm-gerecht aufgearbeitet. "Wer den ,Todestunnel' sieht, wird merken, dass hier keine Katastrophen-Filme gemacht werden", sagt Eschweiler. Den Beweis dafür muss die Bavaria allerdings erst antreten: Der Streifen soll im September auf Sat.1 laufen. Bis dahin wird weiterhin fleißig an menschlichen Schicksalen gearbeitet. Geplant ist nämlich auch ein Film über die Entführung des elfjährigen Bankierssohnes Jakob von Metzler, die im September 2002 tödlich endete. In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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